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Höhlen-Zwergflohkrebs - Höhlentier des Jahres 2026 - Header
Höhlen-Zwergflohkrebs - Höhlentier des Jahres 2026
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Höhlen-Zwergflohkrebs - Höhlentier des Jahres 2026

Allgemeines

Der Höhlen-Zwergflohkrebs (Crangonyx subterraneus) gehört zur Ordnung der Flohkrebse (Amphipoda) und wurde vom britischen Zoologen Charles Spence BATE im Jahre 1859 erstmals für die Wissenschaft beschrieben. Der Höhlen-Zwergflohkrebs ist ein typischer Grundwasserbewohner und wird in grundwassergeprägten Lebensräumen (Quellen, Brunnen, Flusssedimente, Stollen und Höhlen) gefunden. Die Art besitzt weder eine Körperpigmentierung noch Augen. Die Tatsache, dass der Grundwasserflohkrebs außerhalb des unterirdischen Lebensraums nicht überleben kann, führte dazu, dass die Art zum "Höhlentier 2026" gewählt wurde.

Der Höhlen-Zwergflohkrebs steht für eine große Zahl an Tierarten, die auf einen intaktes Ökosystem in unterirdischen Gewässern angewiesen sind. Der Verband der deutschen Höhen und Karstforscher e. V. will mit der Wahl des Höhlentiers darauf hinweisen, dass gerade bei der Erforschung der unterirdischen Ökosysteme und der darin vorkommenden Arten noch ein enormer Handlungsbedarf besteht.

Beschreibung

Die Gattung Crangonyx kommt vorwiegend in Nordamerika vor; aus Europa sind nur wenige Arten bekannt. Die Mehrzahl der Arten der Gattung besitzt weder eine Körperpigmentierung noch Augen. Es gibt jedoch Oberflächenarten die auch Augen besitzen. Aufgrund der geringen Körpergröße von etwa 3 Millimetern trifft man die Art nicht nur in zerklüfteten, sondern ebenso in sandigen und feinporigen Grundwasserkörpern an. Die Fortbewegung geschieht schwimmend oder auf dem Sediment laufend, allerdings vorwiegend mit dem Rücken nach oben gerichtet. Wie alle Flohkrebse atmet auch der Höhlen-Zwergflohkrebs durch Kiemen und benötigt daher sauerstoffreiches Grundwasser.

Aufgrund ihrer charakteristischen Fortbewegung kann die Art auch direkt vor Ort von den Höhlenflohkrebsen der Gattung Niphargus unterschieden werden, welche sich seitlich schwimmend bewegen. Unter dem Mikroskop lässt sich bei Crangonyx ein nur schwach eingeschnittenes letztes Körpersegment erkennen (Telson), welches bei der Gattung Niphargus hingegen stark geteilt ist. Die Schwanzanhänge (Uropoden) sind alle gleich lang.

Verbreitung

Der Höhlen-Zwergflohkrebs kommt in West- und Mitteleuropa sowie Großbritannien vor. In Deutschland ist die Art weit verbreitet aber nur lokal häufig. In Polen kommt die nur schwer zu unterscheidende Art Crangonyx paxi vor.

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