Bei der Zackeneule (auch Zimteule, Krebssuppe, Kapuzinereule oder Zuckereule genannt - lateinisch: Scoliopteryx libatrix) handelt es sich um einen Nachtfalter, der von Carl LINNAEUS im Jahre 1758 erstmals für die Wissenschaft beschrieben wurde. Der Schmetterling überwintert regelmäßig in Naturhöhlen, Bergwerksstollen und Felsenkellern. Diese Tatsache führte dazu, dass die Zackeneule zum „Höhlentier 2010“ gewählt wurde. Sie steht damit für eine große Zahl an Tierarten, die bei ihrer Überwinterung auf geschützte und frostfreie Rückzugsorte unter Tage angewiesen sind. Der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V. will mit der Wahl des Höhlentieres darauf hinweisen, dass gerade bei der Erforschung der unterirdischen Ökosysteme und der darin vorkommenden Arten noch ein enormer Handlungsbedarf besteht.
Die Zackeneule (Scoliopteryx libatrix) gehört zur Familie der Eulenfalter (Noctuidae) und erreicht eine Flügelspannweite von bis zu 45 Millimetern. Der deutsche Name leitet sich aus den unregelmäßig gezackten Vorderflügeln ab. Diese sind graubraun mit gelborangen Zeichnungen und weisen zwei dicht hintereinander verlaufende helle Querlinien auf. Die Zackeneule lebt je nach den klimatischen Verhältnissen in ein bis zwei Generationen von Ende Juli bis September und nach dem Überwintern noch im Frühjahr. Die grünen Raupen des Nachtfalters ernähren sich von Weidenblättern und Pappelblättern. Die zweite Generation der Falter überwintert in frostfreien Verstecken wie Naturhöhlen und unterirdischen Hohlräumen, wo die ersten Tiere bereits ab August angetroffen werden können. Die Vorderflügel über die Hinterflügel gelegt und die Flügel beider Seiten giebelartig aneinandergestellt sitzt der Falter dann meist offen an Höhlenwänden und Höhlendecken.
Die Zackeneule ist in ganz Europa, Asien, Nordafrika und Nordamerika verbreitet, wo sie die kalte Jahreszeit in Naturhöhlen und unterirdischen Hohlräumen verbringt.